Patientinnen und Patienten mit Entzündungen des Zahnhalteapparates (Parodontitis) haben nach einer Implantatbehandlung ein erhöhtes Risiko, dass sich das Gewebe um die Titanwurzel im Laufe der Zeit erneut entzündet. Zu diesem Fazit kommen italienische Wissenschaftler, die den Erfolg einer Implantatbehandlung bei 112 Patienten mit und ohne Parodontitis in der Vorgeschichte zehn Jahre nach der Implantation verglichen haben.
27 Prozent der Patienten, die vor der Implantation an einer moderaten, aber erfolgreich behandelten Parodontitis gelitten hatten, mussten sich während der zehnjährigen Nachbeobachtung einer Antibiotika-Therapie oder erneuten chirurgischen Eingriffen unterziehen.
Bei Patienten mit einer vorausgegangenen schweren Parodontitis stieg der Behandlungsbedarf sogar auf 27 Prozent. Demgegenüber waren solche Therapien nur bei zehn Prozent der Patienten erforderlich, deren Zahnhalteapparat gesund war.
„Darum ist ein individuell angepasstes Betreuungsprogramm für Implantat-Patienten mit einer Parodontitis in der Vorgeschichte besonders wichtig”, schreiben die Forscher in einer Fachzeitschrift. Auch die Deutsche Gesellschaft für Implantologie rät Implantatpatienten zu einer Nachsorge, die dem individuellen Risiko angepasst ist, um Komplikationen zu vermeiden.