Erschienen in: ff-Gesundheit
Von der Überschrift her ist klar, dass es sich hier um ein dentales Implantat handeln wird – es ist allgemein bekannt, dass die Implantate in der Medizin überall dort dienen, wo es sich um einen Ersatz handelt. Das Implantat im Mund ist also eine künstliche Wurzel, die in den zahnlosen Kieferabschnitt verpflanzt wird, mit dem Knochen verheilt und letztendlich in Verbindung mit einer Krone, Brücke oder Prothese dem Patienten die verloren gegangene Kaufunktion zurückgibt. Das klingt einfach und könnte deshalb zur Annahme verführen, dass eine Implantation vielleicht für jeden von uns eine ultimative Lösung bieten könnte und dass somit das „Theater“ um die 32 Zähne, die die Zahnärzte veranstalten, gar nicht so ernst zu nehmen ist. Ist das aber wirklich so?
Um die objektive und richtige Antwort auf diese Fragestellung zu finden, müssen wir uns zuerst den gesunden Zahn anschauen, dann die Ursachen aufzeigen, die zu einem Zahnverlust führen. Wir versuchen die Faktoren und Voraussetzungen für eine erfolgreiche Implantation aufzuarbeiten und erfahren letztendlich etwas über das Implantat – woher es kommt, welche Eigenschaften und Form es haben muss und wie unser Organismus die Implantation bewerkstelligt, dass dieses vorhersehbar und langfristig funktioniert. Wer dann bei der Lektüre ausharrt wird mit der Antwort, nach der wir suchen, belohnt.
Die Zähne, jetzt wiederhole ich mich von meinem ersten Artikel (Gesundheit 1-07), sind unsere aller höchsten Güter und dementsprechend sollen sie gepflegt und behandelt werden. Nur mit Pflege können sie den vielfältigen Anforderungen Stand halten, die wir erwarten. Die Biologie des Menschen sagt, die Zähne können 80 und mehr Jahre in Funktion zu bleiben. Warum gehen sie trotzdem verloren? Und warum oft so viel früher?
In Südtirol habe ich dazu verschiedene Erklärungen gehört: „man vererbt schlechte Zähne“, „unser Wasser ist für die Zähne sehr schlecht“, „Zähne haben sich verkühlt“, „Zähne sind schwach“, „Zähne sind mit Karies schon durchgebrochen“. Dem setzt die Wissenschaft entgegen, dass die Ursache, des vorzeitigen Zahnverlustes vor allem in der unzulänglichen häuslichen Pflege, der Ernährungsgewohnheiten und dem mangelnden regelmäßigen Besuch beim Zahnarzt (professionelle Reinigung) zu finden ist. Derjenige, der ein oder gleich mehrere Punkte vernachlässigt, verliert die Zähne vorzeitig, die von der Natur genetisch für ein lebenslanges Dasein programmiert sind.
Nun sollen die Implantate das alles wieder gut machen, was man über Jahre falsch gemacht hat?