Implantate: immer kleiner – immer besser?

30.05. 2013

Für viele Patienten ist es eine angenehme Vorstellung, ein besonders kleines Implantat eingesetzt zu bekommen.

Mit derartigen Implantaten lassen sich je nach Fall auch solche Regionen im Mund versorgen, die nicht genug Knochen gehabt hätten für übliche größere und längere Varianten. Sogenannte Mini-Implantate können auch eingesetzt werden, um einen an sich notwendigen Knochenaufbau zu vermeiden, wie er für klassische Implantate notwendig wäre. Professor Dr. German Gomez-Roman, Pressesprecher der DGI (Deutsche Gesellschaft für Implantologie) wies in einem Zeitungs-Interview kürzlich aber darauf hin, dass die sogenannten „Mini-Implantate” nicht bei allen Patienten und in allen Situationen erfolgreich sind.

Da sie wenig Oberfläche haben, gibt es auch weniger Platz für den Kieferknochen, sich mit dem Implantat stabil zu verbinden. Die kleinen Implantate belasten daher den umgebenden Knochen mehr als die „Klassiker”, die viel Fläche zum Einwachsen bieten können.
Zudem ist zu beachten, dass ein solches Mini-Implantat nicht eine vergleichsweise überlange Krone tragen sollte, denn eine lange Zahnkrone wird beim Kauen durch die längere Hebelwirkung die künstliche Zahnwurzel mehr belasten als ein kurze Kone. Eine solche Fehlbelastung kann das Mini-Implantat mit der Zeit belasten und seine Stabilität gefährden.

Fazit: Da es viele sinnvolle Einsatzgebiete für diese neue Implantatentwicklung gibt, müsse die Entscheidung für den Einsatz auf jeden Fall von den biologischen Gegebenheiten des Patienten abhängig gemacht werden.


Aus dem Newsstream derDGI