Der Mund ist nicht nur ein individuelles interaktives und komplexes Werkzeug.
Durch Essen, Trinken, Sprechen, Schmecken, Küssen oder Atmen interagieren wir – stehen in regem Austausch und praktisch in ständigem Kontakt zur Außenwelt.
Neben der Aufnahme von einigen Vitaminen und Mineralien findet auch eine ungeheure Anzahl von Bakterien den Weg in auf die Mundschleimhaut.
Pro Quadratzentimeter beherbergt die Mundschleimhaut ca. 1 Mio. Bakterien. Sie bilden die natürliche Mundflora und dienen neben der Abwehr von Krankheitserregern auch schon der Verdauung.
Durch ein Ungleichgewicht der Mundflora, durch eine Verletzung oder (am häufigsten) durch vernachlässigte Mundhygiene können sich Bakterien einnisten bzw. vermehren, die Entzündungen begünstigen. Die Folge sind Schwellungen, Rötungen und Blutungen an Mundschleimhaut und Zahnfleisch.
Durch langfristige Entzündungen kann das Zahnfleisch schweren Schaden nehmen, wodurch sich die Zähne lockern können. Besondere Vorsicht ist auch bei ernsteren Erkrankungen wie z.B. Herz-Kreislauf-Schwächen, Diabetetes und Schlaganfallrisiko geboten. Die Wechselwirkung der Parodontitis mit einer Vielzahl von Erkrankungen ist heute bereits wissenschaftlich belegt.
Doch wie lassen sich Entzündungen im Mund wirklich vermeiden?
Wie schon erwähnt spielt hier die Zahnpflege und Mundhygiene die wichtigste Rolle.
1. Das Beseitigen von Speiseresten entzieht den Bakterien den Nährboden und mindert die Produktion von schädlichen Säuren.
2. Durch regelmäßige Zahnpflege werden die schädlichen “Abfallprodukte” der Bakterien immer wieder beseitigt und deren Wirkung somit neutralisiert.
3. Kommt es doch einmal zu einer Entzündung des Zahnfleisches, die nicht nach wenigen Tagen verschwindet, so sollte man auf jeden Fall den Weg zum Zahnarzt wählen. Dies ist spätestens dann unvermeidlich, wenn man aufgrund der Entzündung nicht mehr richtig putzen kann.
4. Im Sinne der Prophylaxe und der regelmäßigen Kontrolle können weitere Entzündungen wie z.B. Periimplantitis frühzeitig erkannt und dementsprechend gut behandelt werden.
5. Durch die professionelle Zahnreinigung wird das Risiko für Entzündungen ebenfalls erheblich reduziert.
6. Eine ausgewogene Ernährung mit frischem Obst, Gemüse und Vollkornprodukten beugt Mineralien- und Vitaminmangel vor und stärkt das Immunsystem.
7. Bei mangelndem Speichelfluss kann auch das Kauen von zuckerfreien Kaugummis helfen. Und auch auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr (ungesüßter Getränke!) ist zu achten.